Afghanenmyelopathie
Als „Myelopathie“ bezeichnet man eine ganze Reihe von neurologischen Erkrankungen bei Hunden, bei denen langsam aber sicher das Rückenmark zerstört wird. Viele große Hunderassen sind davon betroffen und für die Rasse des Afghanen hat man sogar eine eigene Krankheitsbezeichnung erfunden: die Afghanenmyelopathie.
Denn man vermutet, dass die Degeneration der weißen Substanz im Hals- und Brustmark, die für diese Krankheit verantwortlich ist, bei Afghanen erblich bedingt ist. Die Krankheit entsteht schon im ersten Lebensjahr und äußert sich durch Erschlaffung und kurzzeitigen Lähmungen sowie Bewegungsstörungen einer oder mehrere Gliedmaßen, die sich dann innerhalb weniger Wochen zu einer kompletten Lähmung aller vier Gliedmaßen auswächst. Durch die Schädigung des Nervensystems im Rückenmark und den fortschreitenden Abbau der Nerven leidet der Hund an motorischen und anderen neurologischen Beeinträchtigungen, die zum Glück für den Hund nicht schmerzhaft sind. Nichts desto trotz entwickelt sich die Krankheit zu einer schweren Behinderung, bei der die Eigenwahrnehmung des Hundes sowie die Reflexe irgendwann gestört sind und die kaum behandelt werden kann. Um den daraus resultierenden Muskelschwund etwas entgegenzuwirken, kann man versuchen, mit dem Hund Schwimmen zu gehen, solange er noch nicht vollständig gelähmt ist. Allerdings zeigen aktuelle Studien keine erhöhte Wirksamkeit bei der Anwendung von Physiotherapie und der Krankheitsverlauf konnte bis jetzt dadurch nicht aufgehalten werden. Die Prognose ist für den betroffenen Afghanen daher eher schlecht. Trotzdem kann man seinem Hund durch die Verwendung eines Tragegurtes oder eines Rollis zu etwas Lebensqualität verhelfen.
Text & Fotos: Wolfgang von der Hocht